Familie von der Walde

Julius von der Walde wurde am 28.07.1876 in Wittlich in der Südeifel geboren. Sein Vater Jacob von der Walde betrieb in Euskirchen seit 1913 eine Schreibwarenhandlung.

Im Jahr 1901 vermählte er sich mit der aus Essen stammenden Amalie Wolf. Zwei Jahre später kam die gemeinsame Tochter Rosel in Essen zur Welt. Die Familie zog 1929 nach Euskirchen, wo Julius von der Walde als Vertreter eine Agentur in der Ringstraße 58 anmeldete.

Nach der Machtergreifung waren Julius von der Walde und seine Familie täglichen Repressalien ausgesetzt. 

Im Dezember 1938 trat die Verordnung über den Zwangsverkauf jüdischen Besitzes in Kraft, die auch eine Aufhebung des Mieterschutzes für jüdische Mieter zur Folge hatte. Ab diesem Zeitpunkt durften jüdische Familien ihre Wohnungen und Häuser nicht mehr betreten. Sie mussten nun mit anderen jüdischen Familien in sog. Judenhäusern auf engstem Raum zusammenleben. Julius, Amalie und Rosel von der Walde wohnten ab Dezember 1938 im Judenhaus in der Baumstraße.

Julius von der Walde starb am 19.08.1941 verarmt und entrechtet im jüdischen Krankenhaus in Köln-Ehrenfeld an einer chronischen Nierenentzündung. 
Amalie von der Walde wurde am 13.06.1942 von Euskirchen aus in ein unbekanntes Konzentrationslager deportiert. Tochter Rosel von der Walde wurde vermutlich 1942 ins Ghetto Łodz deportiert. Auch sie wurde ein Opfer des Holocaust.