Altes Gymnasium

(ursprünglich Ksn. Auguste-Victoria-Gymnasium, 1937 - 1968 Emil-Fischer Gymnasium, seither M.-Hagen-Schule)

Das 1907 eingeweihte Gymnasialgebäude steht in Art und Aufwand auf der Höhe des großstädtischen Bauens und zeigt in seiner qualitätvollen Gestaltung im Stil der Neorenaissance die ehrgeizige Baugesinnung der Stadt um die Jahrhundertwende. Die Schule mit dem Ensemble von Turnhalle und Direktorenwohnung ist ein Backsteinbau auf einem Sockel von Quadern mit einem mächtigen Walmdach und aufwendigen Steinmetzarbeiten an der Fassade.

Die Bildinhalte des Reliefs und die steinerne Inschrift (Virtuti et Litteris, also: für Tüchtigkeit und Gelehrsamkeit) sprechen die Bildungsideale der Zeit an. Das im großen Mittelbau befindliche Treppenhaus und die mit einer hohen Decke gestaltete Aula betonen den repräsentativen Anspruch. Für die Entstehungszeit bot das Gebäude als Schule alle modernen pädagogischen und technischen Möglichkeiten. Der Architekt des monumentalen wie malerischen Schulgebäudes ist der Regierungsbaumeister H. Krings, der in Euskirchen auch durch Umgestaltungen des alten Amtsgerichts und alten Rathauses auf sich aufmerksam gemacht hatte.

Um den Standort des Gymnasiums hatte es jahrelang öffentlichen Streit gegeben. Mit der Festlegung auf das Gelände an der Billiger- und Münstereifeler Straße war der Anstoß zur Aufwertung der Euskirchener Südstadt verbunden. Die Ausfallstraße nach Süden (entstanden 1839 - 1841) wurde durch eine aufwendige Reihenbebauung mit Vorgärten und eine Villenarchitektur im oberen Teil städtebaulich und sozial verändert. Vor dem Zweiten Weltkrieg übertraf die Straße durch ihre Breite und alleeartige Begrünung alle anderen an Pracht.