Stadtbefestigung

Bei der Stadterhebung 1302 war Euskirchen nur mit Graben und Wall geschützt und besaß wegen der drei dörflichen Siedlungskerne mit dem Disternicher-, dem Rüdesheimer- und Kessenicher Tor drei befestigte Stadtzugänge (heute verschwunden). Erst mit der Eingliederung in das Herzogtum Jülich wurde in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts im Nordabschnitt der Stadt eine Befestigungsmauer (veste int Stat 1355) vom Dicken Turm bis zum Kahlenturm errichtet. Die südliche Ummauerung im sumpffeuchten Gelände des Veybachs ist ein Jahrhundert später fertiggestellt worden. Die mittelalterliche Wehranlage aus rotem Sand- oder hellem Bruchstein wurde von drei Stadttoren, fünf Rund- und zwei Halbtürmen und einem Erdwerk für Geschütze (Bollwerk 1538) gebildet und war von wasserführenden Gräben umgeben. Die Mauern mit Wehrgängen reichten bis auf eine Höhe von ca. 7 m und konnten bis zu 1 m dick sein. Die seit dem 17. Jahrhundert verfallende Befestigung wurde im 19. Jahrhundert wegen der Stadt- und Verkehrsentwicklung bis auf Reste abgebrochen.