Das Kreishaus (Landratsamt)
1891 wurde das Landratsamt errichtet; ein Prunkbau, dessen Fassade im deutschen Renaissancestil gehalten war. Über dem Haupteingang war der Preußische Adler eingemeißelt, am Giebel befanden sich die Wappen der drei im Kreis gelegenen Städte Euskirchen, Lechenich und Zülpich. Am östlichen Eingang zierte das Freiherrlich von Ayx‘sche Wappenschild den Bau. (Joseph Freiherr von Ayx war Landrat in Euskirchen 1876 - 1906).
Im Zweiten Weltkrieg wurde dieser Bau zerstört und 1950/51 entstand hier ein Neubau. Dieser galt als das wichtigste Bauvorhaben der 1950er Jahre. Die Architektur besticht durch Klarheit und einfache Formgebung und wurde in dieser Zeit als großzügig empfunden (Architekt: Ernst Meller, Köln).
Das dreigeschossige Gebäude, das mit 113 Büroräumen ausgestattet war, erhielt an der Schauseite eine besondere Ausgestaltung der Fassade. Auf einer Fläche von 4,50 m x 4,50 m wurde 1952 ein Relief in die Fassade eingeschnitten, das drei gleichgroße Figuren in aufrechter Haltung darstellt: eine Frau mit einem Spinnrocken, einen Mann mit einer Getreidegarbe, einen anderen mit einem Hammer. Der Entwurf stammt von dem Bildhauer A. Wamper, der damit den 1. Preis eines Wettbewerbs gewann.
Das Relief lehnt sich an die Symbole des Kreiswappens an: Ähre, Hammer und -statt des Weberschiffchens – den Spinnrocken.
Die Kreisverwaltung zog 1975 an den Jülicher Ring und das Gebäude wurde von der Stadt als Verwaltungsgebäude übernommen. Die Grundsteinlegung für den Anbau fand 1991 statt.