Archivale des Monats - Beiträge 2023

Archivale des Monats Januar 2023

Das Archivale des Monats Januar ist ein Foto aus dem Jahr 1950, auf dem das Stadtarchiv im Keller des Alten Rathauses zu sehen ist. Das Bild zeigt teilweise geordnete Archivalien vor der Einlagerung ins Archivmagazin.

Das Stadtarchiv Euskirchen blickt auf eine lange Geschichte zurück. Die ältesten Archivalien reichen bis ins Jahr 1302 zurück. Seit 1992 ist das Stadtarchiv in den heutigen Räumlichkei-ten im Rathaus untergebracht, wo geschichtsinteressierte Bürgerinnen und Bürger im Leses-aal diese Archivalien einsehen können.

Doch wie entstehen eigentlich Archivalien?

Zunächst einmal hat jedes Archiv seine Zuständigkeit: Das Stadtarchiv kümmert sich um die Dokumentation der Stadtgeschichte und die Unterlagen der Stadtverwaltung, das Kreisarchiv sich um die Belange des Kreises. Kirchenarchive verwahren beispielsweise die Unterlagen ihrer Pfarre.

Wenn diese Unterlagen für die Bearbeitung eines Vorgangs nicht mehr benötigt werden, kommen sie ins Stadtarchiv. Die Archivarinnen und Archivare entscheiden dann, ob die Un-terlagen vernichtet werden können oder ob sie für die Dokumentation der Stadtgeschichte von Bedeutung sind. Das ist bei etwa 5 % der Akten der Fall. 
Nun werden die Akten für die Einlagerung im Archiv vorbereitet: Metallteile werden entfernt, manche Schriftstücke müssen gereinigt oder repariert werden, auch Plastikfolien werden ausgetauscht. Danach werden die Akten in speziellen Archivmappen und Kartons im Magazin des Archivs eingelagert. So werden sie zu Archivalien und können die nächsten 100 Jahre problemlos überstehen.

Vorausgesetzt natürlich, dass es im Magazinraum kühl und dunkel ist. Es sollte auch nicht zu feucht sein, damit die Unterlagen nicht schimmeln.

Alle Archivalien des Stadtarchivs sind in einem Findbuch erfasst, damit sie wiedergefunden werden können. Insgesamt sind im Magazin des Stadtarchivs ca. 25.000 Akten und Urkun-den eingelagert und es werden regelmäßig mehr. Auch Fotos, Karten und Pläne, Bücher oder Zeitungen werden hier verwahrt und dokumentieren die Euskirchener Stadtgeschichte.

Archivale des Monats Februar

Das Archivale des Monats Februar ist der Ehrenbürgerbrief zur Verleihung der Ehrenbürgerrechte an Thomas Eßer am 4. Oktober 1925.

Thomas Eßer wurde am 15. Mai 1870 in Schwerfen geboren. Die Schulzeit verbrachte er sowohl in Euskirchen als auch in Düren. Er war Zeitungsherausgeber, Genossenschaftler, Autor sowie Beigeordneter (1918 bis 1924) und Bürgermeister der Stadt Euskirchen (24.09.1946 bis 30.04.1947). 1926 erfolgte seine Wahl zum Vizepräsidenten des Deutschen Reichstages als Zentrumsabgeordneter (bis 1933). 

Er war Mitbegründer der im Jahre 1900 gegründeten „Spar- und Kreditgenossenschaft“ (heute „Volksbank“). Anlässlich der 625-Jahr-Feier der Stadt Euskirchen verlieh man Thomas Eßer die Ehrenbürgerschaft für seine besonderen Dienste für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt. 

Nach der Machtergreifung der NSDAP 1933 verlor er sowohl die Ehrenbürgerschaft als auch alle Ämter, die er innehatte. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte er sich politisch weiter ein. Er war eines der Gründungsmitglieder der CDU im Kreis und der Stadt Euskirchen. 

Am 29. November 1948 verstarb Thomas Eßer im Alter von 78 Jahren in Euskirchen.