Die Dampfmühle Reuter

Um 1880 erbaute Martin Reuter, dessen Familie in Kleinbüllesheim am Erftmühlenbach eine wasserradbetriebene Mühle betrieb, eine mächtige Dampfmühle. Nicht mehr die beschränkte Wasserkraft, sondern die unbegrenzt zur Verfügung stehende Dampfkraft ermöglichte einen Mühlenbetrieb ganz neuen Ausmaßes. Die neue Getreidemühle mit 18 Fensterachsen, drei Geschossen und zwei mächtigen Schornsteinen vermittelte den Eindruck einer großen Fabrik. Die neue Mühle wurde außerhalb der Stadtmauer auf einer ehemaligen Baumwiese errichtet. 1909 vernichtete ein Brand das Gebäude.

Das gesamte Mühlengelände wurde nicht mehr einheitlich bebaut, sondern durch drei Gebäudekomplexe, die heute aber immer noch durch ihren Umfang und die Geschosshöhe die gewaltigen Ausmaße der ehemaligen Mühle in etwa erahnen lassen. In dem neuen Backsteingebäude war unter anderem das Arbeitsamt untergebracht. Der eigentliche Mahlbetrieb der Reuter-Mühle wurde bis nach dem Zweiten Weltkrieg noch auf dem Gelände der Hundekuchenfabrik Latz in der Gerberstraße fortgeführt.