
Henriette Arensberg geb. Daniel
Henriette Daniel wurde am 03.07.1859 in Flamersheim geboren. Ihre Mutter stammte gebürtig aus Flamersheim und so wuchs Henriette mit ihren sechs Geschwistern im kleinen Dorf Flamersheim auf.
1892 heiratete sie den Viehhändler Daniel Arensberg aus Flerzheim und gründete mit ihm eine Familie. Gemeinsam mit ihren sechs Kindern lebte das Ehepaar in der Klosterstraße 97, heute In der Comme 13.
Das Krisenjahr 1923 und die Weltwirtschaftskrise verstärkten in der 1920er Jahren den schwelenden Antisemitismus der Bevölkerung. Die NS-Bewegung griff diese Atmosphäre auf und rückte den Antisemitismus ins Zentrum ihrer Politik. Ab 1933 erlebten jüdische Familien alltägliche Anfeindungen.
Am 1. April 1933 rief die neue nationalsozialistische Regierung zu einem Boykott aller jüdischen Geschäfte auf. In Flamersheim wurde die Synagoge an diesem Tag zerstört und jüdische Wohnhäuser geplündert.
Im Oktober 1934 starb Henriettes Mann Daniel. Sie lebte nun mit ihren beiden Söhnen Max und Leo im Haus der Familie.
Als im September 1935 die Nürnberger Gesetze erlassen wurden, durch die Juden alle politischen Grundrechte verloren, entschlossen sich jedoch viele Familien zu einer Flucht ins Ausland. Familie Arensberg blieb in Flamersheim. Henriette war zu diesem Zeitpunkt bereits 76 Jahre alt.
Sie starb am 8. April 1941 in Flamersheim, kurz bevor ihre Familie zwangsumgesiedelt wurde.
Ilse und Max Arensberg
Max Arensberg wurde am 08.09.1905 als jüngster Sohn von Henriette und daniel Arensberg geboren. Er heiratete 1939 die aus Wetzlar stammende Ilse Siedenberg.
Nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler wurden bis 1945 viele Millionen Menschen wegen ihres jüdischen Glaubens verfolgt. Sie wurden entrechtet, terrorisiert und angefeindet.
Am 09.11.1938 wurden während der sog. Reichskristallnacht jüdische Geschäfte und Synagogen geplündert und in Brand gesteckt. Der Polizei und Feuerwehr wurde verboten einzugreifen. In Flamersheim und dem gesamten Kreisgebiet brannten alle Synagogen bis auf die Grundmauern ab. So wurde auch die Flamersheimer Synagoge an diesem Tag zerstört. Das Haus der Familie Arensberg und anderen jüdischen Familien wurde geplündert.
Bereits vorher hatten sich - wie viele andere Familien auch - Max und Ilse Arensberg zur Flucht über Belgien in die USA entschlossen.
Die meisten, die in die USA einreisen wollten, mussten zahlreiche Dokumente vorlegen, um ein Visum zu erhalten. Nach einer Registrierung beim Konsulat mussten sie die erforderlichen Papiere beschaffen: Identitätsnachweise, polizeiliche Führungszeugnisse, Ausreise- und Durchreiseerlaubnisse, eidesstattliche Erklärungen über ihre finanzielle Unabhängigkeit. Die Beschaffung dieser Dokumente verursachte einen bürokratischen und langsamen Einwanderungsprozess. Zudem war die Zahl der jährlich zugelassenen Einwanderer durch feste Quoten geregelt. Trotz der bekannten Anfeindungen durch die Nationalsozialisten wurde die Einwanderungspolitik der USA erst spät gelockert. Man befürchtete eine Belastung des Staates, wenn Einwandernde nicht über genügend finanzielle Mittel verfügten. Zwischen 1933 und 1941 gelang es ca. 110.000 jüdischen Flüchtlingen in die USA zu fliehen.
Max und Ilse Arensberg gelang 1939 mit der Ausreise die Flucht vor dem Holocaust. Sie bauten sich in New York ein neues Leben auf und gründeten eine eine Familie.
Familie Sibilla und Leo Arensberg
Leo Arensberg wurde 1898 als Sohn von Henriette und Daniel Arensberg geboren. Er betrieb in Flamersheim einen kleinen Viehhandel.
Später lernte er die 1899 in Roggendorf geborene Sibilla Levy kennen und heiratete sie. 1933 wurde die gemeinsame Tochter Ilse geboren.
Nach der Ernennung Hitler zum Reichskanzler im Jahr 1933 wurden bis 1945 viele Millionen Menschen wegen ihres jüdischen Glaubens verfolgt. Sie wurden entrechtet, terrorisiert und angefeindet.
Am 09.11.1938 wurden während der sog. Reichskristallnacht jüdische Geschäfte und Synagogen geplündert und in Brand gesteckt. Der Polizei und Feuerwehr wurde verboten einzugreifen. In Flamersheim und dem gesamten Kreisgebiet brannten alle Synagogen bis auf die Grundmauern ab. So wurde auch die Flamersheimer Synagoge an diesem Tag zerstört. Das Haus der Familie Arensberg und anderen jüdischen Familien wurde geplündert.
Im Dezember 1938 trat die Verordnung über den Zwangsverkauf jüdischen Besitzes in Kraft, die auch eine Aufhebung des Mieterschutzes für jüdische Mieter zur Folge hatte. Ab diesem Zeitpunkt durften jüdische Familien ihre Wohnungen und Häuser nicht mehr betreten. Sie mussten nun mit anderen jüdischen Familien in sog. Judenhäusern auf engstem Raum zusammenleben. Im Mai 1941 wurde Familie Herz mit anderen jüdischen Familien aus Flamersheim und Kirchheim in ein Judenhaus in Sinzenich umgesiedelt. Die dort lebenden Familien waren gezwungen auf engstem Raum miteinander zu wohnen.
Leo und Sibilla Herz wurden am 20.07.1942 gemeinsam mit der zu diesem Zeitpunkt erst 10 Jahren alten Tochter Ilse ins Ghetto Minsk deportiert. Dort mussten viele Jüdinnen und Juden unter schwersten Bedingungen Zwangsarbeit verrichten. Kurz nach der Ankunft wurden im wenige Kilometer entfernten Vernichtungslager Maly Trostenec ermordet.