8. Die Laurentius-Kirche in Niederkastenholz

Auf dem Weg nach Niederkastenholz verlassen wir auf halber Strecke das Gebiet der alten Tomburg-Flamersheimer Herrschaft und gelangen in die frühere Besitzung der Reichsabtei Kornelimünster, die hier mit Burg, Dorf und Kirche eine eigene Enklave hatte. Die Laurentius-Kirche am Aufschluß eines römerzeitlichen Kanals bewahrt den ältesten Bauzustand. Sie liegt im Westen am Rande des schönen fachwerkbestimmten Ortsbildes. Es handelt sich um eine noch erkennbare dreischiffige romanische Kleinbasilika aus der Zeit um 1100. Als Kuriosum können die Schallöcher mit kugeligen Töpfen im quadratischen Chor zählen.

Sinterplatten aus dem Römerkanal sind als Türschwelle, Wandtisch und Altarmensa verwendet worden. Die bemalte Decke in Linienmustern, der vergitterte Sakramentsschrein wie das Triumphfkreuz (um 1400) unterstreichen das mittelalterliche Erscheinungsbild der Kirche. Daneben drängt sich die barocke Ausgestaltung um 1690 auf: Der Hauptaltar mit dem heiligen Laurentius und einer puppenhaften Madonna und die beiden Seitenschiffaltäre mit dem Bild des heiligen Sebastian und den Figuren der hl. Lucia und des hl. Kornelius sind Arbeiten aus Kornelimünster. Mit dem Dachreiter wurde damals eine zweigeschossige Empore im Westen eingebaut. (Besichtigung siehe unter Palmersheim).