Stelen auf dem Europaplatz Im Oktober 2005 übergaben Vertreter des Rotary Clubs aus Anlass des 100jährigen Bestehens der Sektion Euskirchen der Stadt ein Kunstwerk des spanischen Künstlers Enrique Asensi als Geschenk. Der inzwischen in Deutschland lebende Künstler war bei der Übergabe seines Werkes persönlich anwesend. Asensi hat bereits vor etlichen Jahren das Kunstwerk "Familie”, das im Rathaus vor dem Standesamt zu sehen ist, geschaffen. Nun kehrt er mit einem noch namenlosen Kunstwerk, welches im Zentrum des Kreisverkehrs am Europaplatz aufgestellt ist, erneut nach Euskirchen zurück. Sein Werk besteht aus zwei Stelen, eine aus Granit, eine aus Cortenstahl. Obwohl aus zwei Teilen bestehend, bildet das Werk doch eine Einheit, die den gesamten Platz beherrscht. Besonders abends, wenn die Stelen angestrahlt werden, ist das Kunstwerk ein Blickfang für jeden Passanten. Bereits in der Planungsphase stießen die Entwürfe Asensis auf breite Zustimmung. Auch in der Bevölkerung wurde das Werk bereits angenommen. Text: Gregor Jonas Fotos: Silke Winter
Katholische Pfarrkirche Herz-Jesu 1908 im neugotischen Stil fertiggestellte Hallenkirche, für deren Bau die hier verlaufende Stadtmauer (Judenwall) abgetragen und der Höllenturm 1906 niedergelegt wurden. Dechant Stollmann von St. Martin (Relief im Kirchenvorraum) regte den Bau an. Architekt war der Baumeister Schlösser aus Neuss. Die Turmfront zur Kölner-/ Neustraße sollte, wie die ganze Kirche, eine Dominante im Stadtbild sein. Die Bevölkerungsentwicklung der Industriestadt (Verdoppelung der Einwohnerzahl von 1878 mit ca. 6.000 bis 1908 auf ca. 12.000) erzwang ein größeres Gotteshaus. Statt der Erweiterung der St. Martinskirche in Richtung Annaturmplatz entschloss man sich zum Neubau dieser Kirche, die erst 1924 zur Pfarrkirche erhoben wurde. Die Bombenzerstörungen am Heiligabend 1944 führten dazu, dass erst nach 1949 vorläufig im Mittelschiff wieder Gottesdienste gefeiert werden konnten. In teilweise veränderter Außenform wurde die Kirche 1957/58 mit Flachdecke wieder aufgebaut (Architekt Böhm); 1975/76 erhielt sie wieder die neugotische Einwölbung. Die großräumige Kirche misst 62 m in der Länge und 34 m in der Querschiffbreite. Der Turm ist ca. 70 m hoch. Das Taufbecken (1680) stammt aus der St. Georgskirche des früheren Ortsteils Rüdesheim; das Euskirchener Gnadenbild (ca. 1520) „Madonna mit dem Mantel“ aus der Kirche des Kapuzinerklosters. Das Fenster im linken Querschiff stellt das Weltenende mit der Silhouette Euskirchens dar. Die Chorfenster nehmen Bezug auf die Grundaussagen christlichen Glaubens. Die Orgel wurde von der Empore über dem Eingangsportal in das linke Seitenschiff gestellt. Die Bildreliefs an der Bronzetür und das Tympanon mit der Darstellung des guten Hirten (beides Helmut Moos, 1962) verweisen auf die Aussage der Innenausstattung von der Liebe des Herzen Jesu.
Tuchfabrik in Aktion - Arbeitswelt wie vor 100 Jahre Euskirchen war vor 100 Jahren eine Tuchmacher-Stadt. Die Tuchfabriken bestimmten die Wirtschaft und die Silhouette der Stadt, die von vielen Schornsteinen geprägt war. In Euskirchen-Kuchenheim konnte eine dieser Fabriken erhalten werden. Das LVR-Industriemuseum hat dort eine komplette Tuchfabrik mit dem Maschinenpark der Zeit um 1900 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Weil der ehemalige Besitzer, Kurt Müller, nach der Schließung 1961 seine Fabrik nahezu unberührt ließ und das Fabrikensemble – dank eines außergewöhnliches Museumskonzeptes – vollständig vor Ort erhalten bleiben konnte, vermittelt der Besuch eine authentische und sehr lebensnahe Fabrikatmosphäre. Eine besondere Attraktion ist der Vorführbetrieb: Bei jeder Führung durch das Museum werden die wichtigsten Spinn- und Webmaschinen in voller Aktion gezeigt. Der Eintritt für Kinder und Jugendliche ist frei. Terminkalender des Industriemuseums Öffnungszeiten: Di-Fr 10-17 Uhr, Sa und So 11-18 Uhr - Das Museum ist nur mit Führungen zu besichtigen. Führungen durch die Tuchfabrik: Di-Sa 11/14/15:30 Uhr, So 11/12/13/14/15/16 Uhr Kontakt: LVR-Industriemuseum Rheinisches Landesmuseum für Industrie- und Sozialgeschichte Schauplatz Euskirchen - Tuchfabrik Müller Carl-Koenen-Straße 25b, 53881 Euskirchen-Kuchenheim Tel. Kasse Museum: 02251 1488-134 Tel. für Buchungen: 02234 9921-555 Email: info(at)kulturinfo-rheinland.de Link: www.industriemuseum.lvr.de
Bildungsstätte Steinbachtalsperre Die Bildungsstätte Steinbachtalsperre liegt eingebettet in Wald und Wiesen oberhalb der Talsperre und bietet unterschiedlichen Gruppen Tagungs- und Übernachtungsmöglichkeiten. Als Kinderzentrum im Erzbistum Köln leistet das Haus mit seiner pädagogischen Arbeit einen wesentlichen Beitrag zum Kinderpastoral im Erzbistum Köln. Neben Seminaren für Schulklassen (Kindergemeinschaftstage und Schülerseminare) bietet die Bildungsstätte interessante und abwechslungsreiche Programme an Wochenenden für Kinder zwischen 8 und 12 Jahren an. Wochenendseminare für Kinder: link Kindergemeinschaftstage: link Angrenzend an die Bildungsstätte liegt ein 2,5 ha große Zeltplatz. Bis zu 300 Kinder und Jugendliche können auf der großen Wiese zelten, toben, spielen und Sport treiben. Ausreichende Toiletten, Dusch- und Waschräume sowie Koch- und Spülküche bieten den kleinen Luxus im einfachen Leben. Für Behinderte steht eine separate, behindertengerechte Dusche/WC zur Verfügung. Die Zeltplatzsaison geht von Mai bis Oktober. Kontakt: Gabriele Heimbach Bildungsstätte Steinbachtalsperre Talsperrenstr. 90 53881 Euskirchen Tel.: 02255 / 4422 Email: bildungsstaette(at)steinbachtalsperre.de Link: www.steinbachtalsperre.de
Jugendzentrum der Kreisstadt Euskirchen Jugendzentrum der Kreisstadt Euskirchen in Trägerschaft des Caritasverbandes für das Kreisdekanat Euskirchen e.V. Jede Menge los auf 500 qm Fläche. Platz zum Freunde treffen und Spaß haben. Hier könnt ihr kickern, Billard und Tischtennis spielen, Sport machen, chillen, Surfen, Musik hören oder selber auflegen. Unser Team freut sich auf euch, bietet euch immer wieder spannende Aktionen an und hat ein offenes Ohr für eure Probleme. 60 qm Sportraum, PC & Internet, Disco & Stage, Chill- & Loungearena, Let´s cook!, Fun & Games, Drinks & Snacks, Events & Ausflüge In den Sommerferien wird ein buntes Programm mit Ausflügen angeboten. Öffnungszeiten: Mo bis Do: 14 – 21 Uhr Fr: 13 – 21 Uhr Sa: Specials (Ausflüge, Mädchentag, Turniere…) Kontakt: Jugendzentrum Jugendvilla Alte Gerberstraße 22, 53879 Euskirchen Tel.: 02251 921327 Email: jugendvilla(at)caritas-eu.de Links: www.caritas-eu.de jugendzentrum-euskirchen.blogspot.com www.facebook.com/Jugendvilla.Euskirchen
Gestaltungsleitfaden Ortsteil Kuchenheim Orientierungshilfe für private Bauherren Zielsetzung der Stadt Euskirchen ist es, den Ortskern Kuchenheims nachhaltig aufzuwerten, die Besonderheiten besser zur Geltung zu bringen und die Wohn- und Aufenthaltsqualität insgesamt zu steigern. Der Kuchenheimer Ortskern ist durch ein über die Jahrhunderte entstandenes kleinteiliges Geflecht aus Straßen, Wegen und Plätzen mitzahlreichen historischen Bauwerken und Gebäuden in unverwechselbarer Weise geprägt. Vor allem in den Jahrzehnten nach dem 2. Weltkrieg hat das historisch gewachsene Ortsbild aber auch erhebliche Störungen erfahren. So gehören auch zahlreiche unmaßstäbliche Gebäude, unansehnliche Fassaden, Bausubstanz in allgemein schlechtem Zustand und Leerstände, sowie zahlreiche großformatige Werbetafeln an Fassaden zum heutigen Erscheinungsbild. Diese stören die positive Ausstrahlung hochwertiger Bebauung im direkten Umfeld und mindern insgesamt die Qualität des Gesamterscheinungsbildes des Kuchenheimer Ortskerns deutlich. So präsentiert sich uns heute ein sehr heterogenes Ortsbild – sowohl bauhistorisch/ -typologisch als auch hinsichtlich seiner qualitativen Eigenschaften. Diese Tatsache berücksichtigend und aufbauend auf die wertigen und charakteristischen Elemente des Kuchenheimer Ortskerns spricht der Gestaltungsleitfaden Empfehlungen für die künftige bauliche Gestaltung aus. Als Leitgedanken dienen unter anderem folgende Fragestellungen: Welche Bauformen gibt es in Kuchenheim? Wie können historische bzw. ursprüngliche Qualitäten stärker zur Geltung kommen? Welche gestalterischen Anforderungen sind an eine Gebäudesanierung zu stellen? Was betrifft den Denkmalschutz? Welche Anforderungen sind bei einem Neubau wichtig? Wie gestalte ich die Außenflächen wie z.B. Sondernutzungsflächen, private Freiflächen? Was ist bei Werbeanlagen zu berücksichtigen? Der Gestaltungsleitfaden soll also in leicht verständlicher Weise privaten Bauherren Orientierung bieten und möglichst vielen Akteuren eine einheitliche Gestaltung vermitteln. Den Gestaltungsleitfaden finden Sie hier zum Download: - PDF Gestaltungsleitfaden
Freiraum- und Lichtkonzept Der Kuchenheimer Ortskern ist von einer Besiedlung seit dem Mittelalter geprägt. Zahlreiche Bauwerke und Gebäude, u. a. mittelalterlicher, frühneuzeitlicher und gründerzeitlicher Prägung, spiegeln die historische Siedlungsentwicklung wider. Ein über die Jahrhunderte entstandenes kleinteiliges Geflecht aus Straßen, Wegen und Plätzen ist im Ortsgrundriss bis heute ablesbar. Die unverwechselbare Identität des historisch gewachsenen Ortsbilds ist derzeit allerdings erheblich gestört. Das heutige Erscheinungsbild Kuchenheims wird vordergründig von zahl-reichen störenden Fassaden, unangepasster Architektur, Bausubstanz in allgemein schlech-tem Zustand und Leerständen dominiert. Die Straßen, Plätze und Gassen sind ungepflegt, in die Jahre gekommen und komplettieren mit überwiegend hochversiegelten, tristen Oberflächen den negativen Gesamteindruck Kuchenheims. Überdies stellt die stark frequentierte und verkehrsgerecht ausgebaute Kuchenheimer Straße mit in Teilabschnitten unverhältnismäßig breiten Fahrbahnquerschnitten eine starke räumliche Zäsur für den Ortskern dar. Der „Rückeroberung“ des Straßenraums der Kuchenheimer Straße mit seinen Verflechtungsbereichen im Ortskern (u. a. Kirchenumfeld St. Nikolaus, Markt, Straßen- und Gassensystem) kommt damit eine zentrale Bedeutung zu. Das nun vorliegende Freiraumkonzept trifft unter Bestandswahrung wertvoller Siedlungs- und Grünstrukturen konkrete Aussagen zu freiräumlichen Gestaltungsthemen wie der Auswahl von Oberflächen, Stadtmobiliar, Beleuchtung, Begrünung etc. und bietet damit Orientierung für alle Akteure (öffentlich und privat). Das Lichtkonzept trägt ergänzend zu einer Aufwertung bei Dunkelheit bei. Neben einer möglichen energetischen Instandsetzung der Grundbeleuchtung durch den Austausch der Leuchtmittel sollen historisch oder ortsräumlich wichtige Gebäude und Grünraumelemente wirkungsvoll inszeniert werden. Diese objektbezogene, individuelle Beleuchtung führt zu einer Inwertsetzung vorhandener Qualitäten auch zu Dunkelzeiten. Das Freiraum- und Lichtkonzept finden sie hier zum Download: Freiraum- und Lichtkonzept
Ehemalige Mühlenbäckerei Das vom 24. bis 26.11.2017 in Kuchenheim durchgeführte städtebauliche Werkstattverfahren hat neue Perspektiven hervorgebracht, wie der Standort der ehemaligen Mühlenbäckerei in Zukunft wiederbelebt werden kann. Drei regionale Planungsbüros hatten zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern des Ortes ein Wochenende lang Zeit, gemeinsam Ideen für das brach gefallene Areal zu entwickeln. Nach der Abschlusspräsentation am Sonntag wurden die drei Entwicklungskonzepte von einer Jury, in der auch vier Vertreter der Kuchenheimer Bürgerschaft saßen, eingehend diskutiert und bewertet. Allen drei Entwürfen gemeinsam war eine intensive Auseinandersetzung mit der Historie des Ortes und das Bestreben, die neue Bebauung an der im Kuchenheimer Ortskern vorzufindenden Baustruktur zu orientieren. Auch der öffentliche Raum vor der ehemaligen Mühlenbäckerei, inklusive der Kuchenheimer Straße, wurde in alle Planungen miteinbezogen. Bei der Umsetzung dieser Aspekte waren dann teils sehr unterschiedliche Vorstellungen vorzufinden. So gab es u. a. Vorschläge für eine neue Bebauung am Standort des jetzigen Gebäudes oder zur Öffnung der Fläche zur Realisierung eines größeren öffentlich zugänglichen Platzbereichs. Besonders interessante Elemente hierbei waren die Errichtung einer Freitreppe zum Erftmühlenbach oder die Anlage einer neuen Fußwegeverbindung zum Händelplatz. Hinsichtlich der künftigen Nutzung reichten die Vorschläge von Wohnen (auch Seniorenwohnen oder Mehrgenerationenwohnen) bis zu einer Apotheke, einer Arztpraxis oder auch einem Café im Erdgeschoss sowie einer Freiluftbibliothek im neuen öffentlichen Raum am Erftmühlenbach. Am Ende sprach die Jury Empfehlungen für zwei Bebauungskonzepte aus, auf deren Grundlage in Absprache mit dem Eigentümer Gespräche mit möglichen Investoren geführt werden sollen. Nachstehend finden Sie die Abschlusspräsentationen der drei Büros sowie die Dokumentation des Werkstattverfahrens: Dokumentation zum Werkstattverfahren Flyer zum Werkstattverfahren Präsentation Ute Piroeth Präsentation HMW Architekten Präsentation Home Architekten
Entstehungsgeschichte der Donatus-Mai-Kirmes Entstanden ist die heutige Donatus-Mai-Kirmes bereits vor über 200 Jahren. Benannt nach dem Schutzpatron der St.-Martins-Kirche, dem hl. Donatus, ist aus dem erstmals im Jahre 1784 begangenen Donatusfest die heutige, überregional bekannte Kirmes entstanden. Donatus gilt als Schutzpatron gegen Unwetter, Blitz und Feuersbrunst. Die Gebeine des römischen Märtyrers waren nach einer Überführung von den St.-Agnes-Katakomben in Rom am 29. Juni 1652 in der St.-Martins-Kirche zur Verehrung aufgebahrt. Als am Morgen des 30. Juni 1652 die Gebeine in feierlicher Prozession in die Jesuitenkirche nach Münstereifel begleitet werden sollten, brach ein furchtbares Gewitter los. Der Blitz schlug in die Kirche ein, und unter lautem Donnerschlag wurde der am Marienaltar zelebrierende Priester getroffen. Die Gewänder des Priesters sollen in Flammen gestanden haben. Nach einem Stoßgebet zum hl. Donatus war der von den Gläubigen bereits für tot gehaltene Priester so weit geheilt, dass er noch am gleichen Tag die Überführung der Gebeine des hl. Donatus nach Münstereifel begleiten konnte. 130 Jahre später, am 12. März 1782 schlug der Blitz erneut in die Martins-Kirche ein; dieses Mal stürzte der brennende Turmhelm auf die benachbarten Häuser, meist mit Stroh bedeckt, und löste einen schweren Stadtbrand aus. Die Euskirchener besannen sich auf das "Donatuswunder" im Jahre 1652 und baten den Dechanten von Münstereifel um eine Partikel aus den Gebeinen des hl. Donatus, weil man sich davon einen guten Schutz versprach. Im Jahr 1783 erhielt Pastor Carman schließlich die gewünschte Partikel, die heute noch im einem Requiliar in der Martins-Kirche aufbewahrt wird. Man beschloss nun seitens der Kirche und der Stadt, am Tag des hl. Donatus ein Fest zu begehen, welches von einer Kleinkirmes umrahmt war. Der Kurfürst und Kölner Generalvikariat erteilten am 13. Januar 1784 der Pfarrgemeinde St. Martin die Erlaubnis, das Fest des hl. Donatus alljährlich am zweiten Sonntag im Mai in feierlicher Form zu begehen. Aus diesem nunmehr begangenen Donatusfest entstand im Laufe der Jahre die Donatus-Mai-Kirmes. Bis in die fünfziger Jahre war die Kirmeseröffnung immer mit der Donatusprozession am Sonntagmorgen verbunden. Diese Verbindung zwischen dem ursprünglichen Donatusfest und der heutigen Kirmes ist aufgegeben worden. Die heutige, traditionsreiche Donatus-Mai-Kirmes ist eine der größten linksrheinischen Innenstadtkirmessen. Am zweiten Wochenende im Mai zieht sich von freitags bis montags ein 1,6 km langer Parcours durch die Euskirchener Innenstadt. Beginnend vom Alten Markt, über die Annaturmstraße, über den Annaturmplatz, die Grünstraße, den Grünplatz, die Bergerstraße und Carmanstraße verläuft er bis hin zum Charleviller Platz. Die Euskirchener Kirmes ist eine Mischung aus Krammarkt und Volksfest und verspricht immer eine abwechslungsreiche Vielfalt und Angebotspalette. So ist für jedes Alter etwas vertreten. Von zahlreichen Karussellen für Kinder, rasanten Fahrgeschäften, Geschicklichkeitsspielen, einem ausgewogenen Angebot im Imbiss und Getränkebereich, bis hin zum umfangreichen Sortiment der Händler.
Entstehungsgeschichte des Simon-Juda-Marktes Der Ursprung des Simon-Juda-Marktes liegt im Jahre 1322. Der Stadt Euskirchen wurde durch den damaligen Landesherr, Reinald I., Herr von Montjoie, Falkenburg, Bütgenbach und Euskirchen, Sohn des Stadtgründers Walram VII., am 13. April 1322 eine in Latein auf Pergamentpapier verfasste Markrechtsurkunde verliehen. Sie verlieh das Recht, neben einem Wochenmarkt einen Jahrmarkt von einwöchiger Dauer, beginnend am Tage des hl. Kornelius (16. September), zu begehen. Durch Verordnung des Herzogs von Jülich, der ab 1355 die Landesherren von Monschau-Falkenburg ablöste, wurden der Stadt Euskirchen sogar drei Jahrmärkte erlaubt, darunter der Jahrmarkt anlässlich St. Simon und Judas am 28. Oktober. Zu dieser Zeit war es üblich, wichtige Zeitpunkte nach den Namen von Heiligen zu benennen, die an den betreffenden Tagen gefeiert wurden. Der 28. Oktober gilt als Gedächtnis der Apostel Simon und Judas. Beide Apostel verkündeten in den Ländern des Nahen Ostens das Evangelium und starben zu unterschiedlichen Zeiten einen Martertod. Aufgrund ihres Zusammenwirkens in Persien werden sie seit jeher am gleichen Tag gefeiert und sind gemeinsam Kirchenpatrone. Schwere Schicksalsschläge im 16. Jahrhundert, darunter die Pestepidemien von 1519 und 1577, der große Stadtbrand von 1533 und die Jülicher Fehde von 1543 brachten die Euskirchener Jahrmärkte fast vollständig zum Erliegen. Wann der heutige Simon-Juda-Markt den ursprünglich gefeierten Korneliusmarkt im September ablöste, lässt sich urkundlich nicht mehr feststellen, geht aber in seinem Ursprung auf diesen Markt zurück. Der Landesherr Wilhelm V., der Reiche, Herzog zu Jülich, Kleve und Berg, entschloss sich durch Reskript vom 28. Dezember 1579, dem Euskirchener Bürgermeister, Schöffen und Rat die Erlaubnis zu geben, ihre seit undenklichen Zeiten bestehenden Jahrmärkte wieder einzuführen, darunter auch der Markt an Simon und Judas. Der Simon-Juda-Markt wurde lange Jahre traditionsgemäß ab dem 28. Oktober gefeiert, wenngleich dieser Tag auf einen Wochentag fiel. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts ließ man von dieser strikten Vorgehensweise ab und begann den Jahrmarkt an dem Sonntag, der dem Tag Simon und Juda am nächsten fiel. Diese traditionsreiche Euskirchener Herbstkirmes zählt, wie auch die Donatus-Mai-Kirmes, zu den größten linksrheinischen Innenstadtkirmessen. So verläuft beim Simon-Juda-Markt, der nach wie vor an einem der letzten beiden Oktoberwochenenden veranstaltet wird, ein 1,6 km langer Kirmesparcours durch die Euskirchener Innenstadt. Beginnend beim Alten Markt verläuft dieser bis hin zum Charleviller Platz und bietet mit seiner Mischung aus Krammarkt und Volksfest jede Menge Abwechslung für Jung und Alt. Durch seinen überregionalen Bekanntheitsgrad zieht er jedes Jahr mehrere hunderttausend Besucher an.