Details zur Straße

Disternicher Torwall

Die Wallstraße wurde benannt nach dem 1851 abgebrochenen Disternicher Tor und dem Dorf Disternich. Das Dorf lag im "Disternicher Auel" (siehe oben) auf dem linken Ufer des Mitbachs, etwa wo heute der Schillerpark liegt.

Hinter dem Disternicher Torwall (heute Grünanlage), auf dem Gelände des ehemaligen Stadtmauergrabens, befand sich seit 1559 der Schießgraben der St.-Sebastianus-Schützen, der ab 1788 etwas weiter auf das Disternicher Tor zu verlegt wurde. Schließlich musste er wegen der zunehmenden Bebauung aus Sicherheitsgründen um 1792 auf ein Gelände hinter dem heutigen Bahnhof verlegt werden, das dann die Bezeichnung "An der Fuelsroot" erhielt (siehe auch "An der Vogelrute").

Erst 1872 wurde der Disternicher Torwall teilweise gepflastert; kanalisiert und ausgebaut wurde er 1928. Der obere Bereich des Walles nahe Wolfsgasse/Gartenstraße wurde im Zweiten Weltkrieg durch Bomben stark zerstört. Am Disternicher Torwall liegt der Fresenturm), der 1988 auf Initiative und mit Hilfe der Pfadfinder St. Georg und einer Euskirchener Firma restauriert wurde und ein neues Dach erhielt.

Die Stadt hatte schon vorher, im Januar 1983, die Stadtmauer um den Fresenturm instand setzen lassen. In der Nähe des Turmes befindet sich in einer Nische der Stadtmauer die von Stefan Plack geschaffene "Euskirchener Schutzmantel-Madonna". Die Vorgängerin dieser Plastik, eine Rokokoarbeit des 17. Jahrhunderts, wurde aus dem Bombenschutt des letzten Krieges gerettet, nach Restaurierung wieder in der Nische aufgestellt, dann aber gestohlen.

Ende des 19. Jahrhunderts wurden am Disternicher Torwall auch römische Münzen gefunden.