Details zur Straße

Boenerstraße

Benannt nach Wilhelm Boener, verdienter Bürgermeister der Stadt Euskirchen von 1817 bis 1837. Er stammte aus Euskirchen und hatte es in der französischen Armee zum Premierleutnant gebracht, der in dieser Eigenschaft zum ,Ritter der Ehrenlegion' ausgezeichnet worden war.

In einem Brief vom 18.02.1832 stellte er fest, dass "durch die Straßenbauten der Stadt Euskirchen bedeutende Nahrung zufließt“. In seinem Totenzettel steht u. a. "Sein Verdienst ist die Führung der damals gebauten Kunststraßen durch Euskirchen…"

Durch die von den Franzosen eingeführte Gewerbefreiheit (Wegfall auch des Zunftzwangs) im linksrheinischen Gebiet, wurde hier die Grundlage für eine wirtschaftliche Prosperität geschaffen. Boeners Amtszeit fällt in die Zeit des Übergangs von der Manufaktur zur fabrikmäßigen Produktion. In dieser Zeit hatte die Tuchmacherei durch Fabriken und kleine Tuchmacher Euskirchen zu einem bescheidenen Wohlstand geführt. Ein Drittel der Bevölkerung lebte von der Tuchmacherei. Die in der Umgebung wohnende Bevölkerung nannte die Euskirchener scherzhaft "Schmeerläppere" (Schmierlappen), hergeleitet von der schmutzigen Arbeitskleidung der Euskirchener Industriearbeiter. Doch 1830 stockte die Entwicklung infolge ernster Absatzschwierigkeiten. Die Probleme der wirtschaftlichen Monostruktur der Stadt traten hier erstmals zu Tage. Für die gesamte damalige Rheinprovinz gelten die Jahre zwischen 1830 und 1840 als Krisenjahre, die durch einen Produktionsüberhang und durch einen Preisverfall bei Textil und Roheisen verursacht wurden.

Erst ab 1852 verbesserte sich die Situation für die Euskirchener Tuchfabriken, als sie die Aufträge für die Lieferung von Militärtuchen und von Uniformen für staatliche und kommunale Behörden erhielten.

Die Benennung erfolgte durch Ratsbeschluss vom 10.08.1951.