Details zur Straße

Kaumannsstraße

Im Zuge der kommunalen Neugliederung wurde die „Klosterstraße“ in der Ratssitzung vom 09.10.1972 in „Kaumannsstraße“ umbenannt.

Christian Kaumanns (* 29. Mai 1871 in Bedburg, + 10. Mai 1958 in Kuchenheim) war von 1904 bis 1923 Bürgermeister des Amtes Kuchenheim, das 12 Gemeinden und ca. 9.000 Einwohner umfasste. Er entstammte einer Familie, in der die Verwaltungslaufbahn traditionell war. Schon sein Vater war Bürgermeister in Bedburg. Nach dem Abitur studierte Christian Kaumanns Jura. Seine erste Verwaltungstätigkeit führte ihn zum Landratsamt Euskirchen. Der erste selbstständige Posten war das Bürgermeistamt in Kuchenheim. Seine Amtszeit war geprägt durch den technischen Fortschritt auf dem Lande. 1910 entstanden die Wasserversorgung (Wasserwerk Kuchenheim-Ollheim) und Stromversorgung mit dem Anschluss des Amtes Kuchenheim an das Stromnetz des Elektrizitätswers Berggeist (RWE). Der Initiative des Bürgermeisters Kaumanns ist der Bau des Bahnhofs Großbüllesheim 1914 zu verdanken. Während des Ersten Weltkriegs wurde unter seiner Förderung die Siedlung Schornbusch bei Palmersheim angelegt. Weiterhin gehen die Freilegung des Urteilssteins auf dem Flamersheimer Marktplatz, die Restaurierung der Niederkastenholzer Kapelle und des römischen Brunnes auf ihn zurück. Der Sebastianus-Schützenbruderschaft war er besonders zugetan. Aus Anlass ihres 500-jährigen Bestehens im Jahr 1921 regte er als Ehrenpräsident eine wissenschaftliche Veröffentlichung der Geschichte der Bruderschaft sowie aller Gemeinden seines Amtes an, die vom Kölner Archivar Dr. Johannes Krudewig verfasst wurde.

Bis zu seiner Ausweisung durch die französischen Besatzungstruppen am 7. April 1924 war Christian Kaumanns im Amt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte er mit seiner Ehefrau von Berlin, wo sein Haus zerstört worden war, nach Kuchenheim zurück. Sein Ruhesitz fand er im Kuchenheimer Kloster, in dem er kurz vor Vollendung des 87. Lebensjahrs starb.