Details zur Straße

Talsperrenstraße

Im Zuge der kommunalen Neugliederung wurden die vormalige „Hockenbroicher Straße“, die Straße „Im roten Tal“, die „Neustraße“ und sie „Steinbachtalsperrenstraße“ in der Ratssitzung vom 09.10.1972 zu „Talsperrenstraße“ zusammengefasst. Die Talsperrenstraße wurde in der Gemeinderatssitzung vom 15.03.1963 benannt.

Die Steinbachtalsperre, deren Fassungsvermögen etwa 2,4 Millionen Kubikmeter Wasser beträgt, diente von Anfang an in erster Linie der Versorgung der regionalen Industrie mit sauberem und vor allem weichem Wasser. Treibende Kraft hinter den Ende der 1920er Jahre beginnenden Planungen war die Euskirchener Tuchindustrie. Diese litt seit Jahren unter der zunehmenden Verschlechterung des Veybachwassers, die durch den Blei-Bergbau in Mechernich verursacht wurde und gerade bei der Produktion von Wolltuchen erhebliche Qualitätseinbußen mit sich brachte. Im Jahr 1933 kam es zur Gründung des Zweckverbandes Steinbachtalsperre, dem Stadt und Kreis Euskirchen sowie das Amt Kuchenheim angehörten. Im Februar 1933 begannen die Bauarbeiten, die zum Teil dann als Notstandsarbeiten im NS-Regime weitergeführt wurden. Zu den Nutzern gehörten die Tuchfabriken, die Reichsbahn, die Papierfabrik Halstrick in Stotzheim oder auch die Lederfabrik Schaefer in Flamersheim.

Mit dem Niedergang der Euskirchener Tuchindustrie schwand die industrielle Bedeutung der idyllisch in den Wäldern der Voreifel gelegenen Talsperre. Ihr Freizeit- und Erholungswert nahm dagegen zu, auch weil bereits bei der Planung die Anlage eines Naturwasser-Schwimmbades mitbedacht worden war, das sich heute mehr denn je großer Beliebtheit auch im weiteren Umkreis erfreut.