Viehplätzchen

Der Platz am Rüdesheimer Stadttor diente dem Verkauf von Kleinvieh (Schweine, Ziegen, Schafe usw.), was man an den historischen Benennungen: „Verkesmarck“ (1711), „Geißenmarkt“ (1801), „Viehmarkt“ (1820) ablesen kann. 

Bis 1887 befand sich ein öffentlicher Brunnen auf diesem Platz, an den lange Zeit eine gusseiserne Handpumpe erinnerte.

Alle, die aus der Eifel kamen, konnten ihr Pferd an der Wirtschaft Decker „Alte Pferdetränke“, Kapellenstraße 30, einstellen. Hier befand sich auch die erste Poststelle. Seit 1905 fand auch der „Zwiebelmarkt“ an den Kirmestagen dort statt.

Das Viehplätzchen war einst das Zentrum des Rüdesheimer Quartiers. Bei den Fronleichnamsprozessionen wurde hier einer der vier Altäre aufgebaut, dessen reicher Purpurschmuck den Wohlstand der Anwohner zeigte.