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Bahnhofsvorplatz

Der Bahnhof und sein Vorplatz waren die Visitenkarte der Stadt. Auf der Bahnhofsvortreppe empfingen die Honoratioren der Stadt prominenten Besuch, der mit der Eisenbahn ankam; von hier aus zogen alle Umzüge und Festzüge in die Stadt. Ursprünglich war der Platz als kleiner Park mit Rasen und Blumenrabatten angelegt. Seit dem 24. Mai 1903  bildete ein Kriegerdenkmal den Mittelpunkt. Mit zunehmender Verkehrsdichte wurde der Platz mehrfach umgestaltet und verlor seinen einstigen parkähnlichen Charakter. Im Mai 1928 verlegte man das Kriegerdenkmal auf den Hindenburgplatz (Dr. Hugo-Oster-Platz), wo es im Krieg zerstört wurde Euskirchen verdankt seinen wirtschaftlichen Aufschwung in der 2. Hälfte des 19. Jahrhundert zu einem Großteil der Eisenbahn. Weit außerhalb des alten Stadtzentrums errichtete man 1864 auf dem Pützberg den Bahnhof. Zunächst schuf man mit der Strecke nach Düren Anschluss an das rheinische Eisenbahnnetz. 1871 ging die Eifelbahn über Gerolstein nach Trier in Betrieb, 1875 gefolgt von der direkten Verbindung nach Köln. 1880 eröffnete man die Strecke nach Bonn und 1890 die Erfttalbahn nach Münstereifel. Damit wurde Euskirchen zu einem Eisenbahnknotenpunkt am Nordrand der Eifel.

Die Bahnanlagen mit Wasserturm, Güter- und Lokschuppen, Drehscheibe und fünf Stellwerken mussten immer wieder an den steigenden Verkehr angepasst werden.

Das spätklassizistische Empfangsgebäude – errichtet 1867/69 – wurde mehrfach erweitert und 1944 zerstört. 1956 erhielt das Empfangsgebäude unter der Planung der Deutschen Bundesbahn ein neues schlichtes Gesicht im sachlichen Stil der Nachkriegsjahre. Hervorstechend war die von dem Euskirchener Maler und Grafiker Konrad Schaefer gestaltete Fensterfassade.

Wie das Bahnhofsgebäude wurde auch der Vorplatz 1956 neu gestaltet. Die Bäume vor dem Empfangsgebäude wurden entfernt und einzelne längliche Inseln für die Haltestellen der Omnibusse geschaffen. 1999 nahm man eine erneute Umgestaltung vor.