Pilotprojekt bringt Glasfaser nach Schweinheim

Vertreter von Stadt, Dorfgemeinschaft und Telekom mit der Maschine, die die Glasfaserkabel in Schweinheim einzieht.

Rund 250 Haushalte in den Euskirchener Ortsteilen Niederkastenholz und Schweinheim haben die Chance, schon in Kürze im Glasfaser-Netz unterwegs zu sein.Die Telekom hat im Rahmen der Beseitigung der Flutschäden mit dem Ausbau ihres Netzes in den Ortsteilen begonnen. Rund zwölf Kilometer Glasfaser und sechs Glasfaser-Netzverteiler sorgen nach der Fertigstellung ab Ende des Jahres für höhere Bandbreiten mit bis zu 1 Gigabit pro Sekunde (Gbit/s).

„Ich freue mich sehr, dass der Ausbau in den Ortsteilen Niederkastenholz und Schweinheim nun startet“, sagt Bürgermeister Sacha Reichelt. „Schnelle Internet-Anschlüsse sind ein digitaler Standortvorteil und aus dem Leben unserer Bürgerinnen und Bürger, sowohl privat als auch geschäftlich, nicht mehr wegzudenken.“

In den beiden Euskirchener Ortsteilen setzt die Telekom eine neue, minimalinvasive Verlege-Methode ein. Dabei schleift ein Diamantschleifer einen schmalen Schlitz in den Boden. Das ermöglicht einen sehr exakten Schnitt, in dem eine neue Generation von Glasfaserkabeln eingelassen wird. In diesen sind die Glasfasern bereits enthalten und müssen nicht, wie sonst üblich, noch per Druckluft eingeblasen werden. Für Anwohnende bedeutet diese Ausbaumethode eine enorme Zeitersparnis. Während klassischer Tiefbau meist Wochen dauert, lässt sich mit dem Diamantschleif-Verfahren die Ausbauzeit auf wenige Tage verkürzen.

„Beim Ausbau von Glasfaser-Anschlüssen bis ins Haus endet das Glasfaser-Kabel nicht mehr im Verteilerkasten am Straßenrand, sondern muss bis ins Gebäude gezogen werden“, erklärt Marco Lohmeier, Regionalmanager der Telekom. „Dafür brauchen wir die Genehmigung der jeweiligen Eigentümer und Eigentümerinnen. Schließlich betreten wir Privatgrund. Den Anstoß können Mieter und Mieterinnen gleichermaßen geben, wenn sie sich bei uns melden.“

Besonders ist dabei, dass diese Methode aktuell an vier Standorten deutschlandweit getestet wird, bevor entschieden wird, ob sie überall in Deutschland zu Einsatz kommt. Die Euskirchener Ortsteile profitieren von ihrer Teilnahme an dem Pilotprojekt. „Auf der Suche nach schnellen und effizienten Verfahren sind wir auf diese Verlegemethode gestoßen, die aus dem Schleifen von Dehnfugen beim Autobahnbau abgeleitet ist. Die Kabel werden unterhalb der Asphalttragschicht verlegt, damit sie bei einer Sanierung der Straße oder des Bürgersteiges nicht durch Abfräsen beeinträchtigt werden“, erläutert Sven Herring, Projektleiter der Telekom für die Pilotierung dieses Verfahrens.

„Dies ist ein gutes Beispiel dafür, dass man nach der Flut nicht den vorherigen Zustand wiederherstellt, sondern innovative Verbesserungen umsetzt“, freut sich Bürgermeister Sacha Reichelt.

Wer sich jetzt in Schweinheim noch meldet, bekommt den Glasfaser-Anschluss kostenlos von der Telekom. Die Immobilie kann später immer noch angeschlossen werden, dieser Anschluss muss aber dann aus eigener Tasche bezahlt werden. Außerdem können notwendige Genehmigungen für Tiefbauarbeiten den Anschluss verzögern.

Eigentümer und Eigentümerinnen im Ausbaugebiet können sich über die Glasfaser-Anbindung informieren unter www.telekom.de/glasfaser oder Telefon 0800 22 66 100.