Mit Jugendlichen über Mobilität diskutiert

Die Stadtverwaltung Euskirchen hat Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen Anfang Februar zu einem Barcamp in die Jugendvilla eingeladen. Ein Barcamp ist ein offenes Workshop-Format, bei welchem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu Beginn selbst die Themen bestimmen, die sie interessieren und diskutieren möchten.

Nach einem Grußwort des Bürgermeisters Sacha Reichelt befassten sich knapp zwanzig Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Jahrgänge und Schulen einen ganzen Tag lang mit dem Thema „Nachhaltige Mobilität in Euskirchen“. Besonders die Bereiche Radverkehr und ÖPNV waren den Jugendlichen wichtig. In mehrere Sessions erarbeiteten sie Ideen, wie z. B. das ÖPNV-Netz der Zukunft für Euskirchen aussehen könnte oder wie sichere Geh- und Radwege gestaltet werden könnten. Weitere dringende Anliegen waren beispielsweise kostenlose oder zumindest günstige Schülertickets, Taktverdichtungen des Stadtbusses am Wochenende sowie Anpassung der Fahrtzeiten an die Schulzeiten und Querverbindungen zwischen den Orten. Ebenfalls wurden fehlende Querungsmöglichkeiten auf Schulwegen oder Radverbindungen in Stadtplänen eingezeichnet. Daneben wünschten sich die Teilenehmenden mehr Grünflächen, saubere und barrierefreie Toilettenanlagen sowie weniger Autoverkehr in der Innenstadt.

Gemeinsam mit dem Planungsbüro VIA und Mitarbeiterinnen der Stadtverwaltung sind all diese Wünsche, Ideen und aktuellen Problemstellungen diskutiert und dokumentiert worden. Die Ergebnisse werden im nächsten Ausschuss für Tiefbau und Verkehr vorgestellt, damit die Belange der Jugendlichen bei den Maßnahmen zur Mobilitätsförderung berücksichtigt werden können. Im Vorfeld des Barcamps hat auch eine digitale Befragung an den weiterführenden Schulen zum Thema Mobilität stattgefunden, an der sich ca. 320 Schülerinnen und Schüler beteiligt haben. In der Befragung ging es um das allgemeine Mobilitätsverhalten und um die Gründe, warum bestimmte Verkehrsmittel genutzt bzw. nicht genutzt werden.

Hintergrund:

Der Rat der Stadt Euskirchen hat 2022 ein Mobilitäts- und Radverkehrskonzept beschlossen. Ziel ist es insbesondere den Umweltverbund, also Bahn, Bus, Rad- und Fußverkehr in der Stadt zu fördern, um für alle Euskirchener sowie Pendler oder Gäste umweltfreundliche und bezahlbare Alternativen zum eigenen Pkw anbieten zu können. Des Weiteren nimmt die Stadt Euskirchen am Programm Kinderfreundliche Kommune teil. Die Stärkung der Partizipation, wie hier in Form einer stärkeren Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen in planerische Prozesse, ist dabei ein wesentlicher Aspekt. Die Ergebnisse dieser beiden Beteiligungsverfahren werden hier ebenfalls aufgegriffen.