Details zur Straße

Dechant-Wolfgarten-Straße

Im Zuge der kommunalen Neugliederung wurde die „Erftstraße“ in der Ratssitzung vom 09.10.1972 in „Dechant-Wolfgarten-Straße“ umbenannt.

Jakob Wolfgarten (*30.08.1850 in Rheder, + 04.01.1934 in Kall) studierte nach dem Abtiur von 1869 bis 1871 in Münster, Würzburg und Löwen Theologie und Philosophie mit dem Ziel, Priester zu werden. Nach seiner Weihe zum Diakon wurde das Kölner Priesterseminar aufgrund Auseinandersetzungen zwischen dem preußischen Staat und der katholischen Kirche (Kulturkampf  von 1875 bis 1886) geschlossen. Wolfgarten emigrierte nach Frankreich, um seine Studien zu beenden. 1876 wurde er in Meaux bei Paris zum Priester geweiht und war anschließend 10 Jahre lang Pfarrer in Chambry.
In Frankreich fasste er den Entschluss, in seinem Heimatdorf eine Kapelle zu errichten, wenn er wieder nach Haus zurückkehren könne. Als der Kulturkampf sich dem Ende zuneigte, folgte Jakob Wolfgarten gern der Aufforderung der Erzdiözese Köln, die Pfarrverwaltung der Pfarrei Bechen bei Köln zu übernehmen, wo er von 1885 – 1891 blieb. Dann wurde er zum Pfarrer von Keldenich bei Kall ernannt, wo er bis 1931 als Priester wirkte. Er starb 1934 im St.-Barbara-Kloster in Kall und wurde in Keldenich beerdigt.

Sein Versprechen, in Rheder eine Kapelle errichten zu lassen, hielt er. Die von ihm geplante und mit Hilfe der Bewohner des Ortes finanzierte und erbaute neugotische Kapelle „Mutter vom Guten Rat“ wird in der Kunstgeschichte als ein kleines „Gesamtkunstwerk seltener Güte“ beschrieben.