Details zur Straße

Rüdesheimer Torwall

Benannt nach der ehemals fränkischen Siedlung Rüdesheim und dem gleichnamigen Stadttor, das 1842 niedergelegt worden ist. Durch dieses Tor erreichte man die Rüdesheimer Siedlung, gelegen etwa 1 km südwestlich der Stadt. Der Rüdesheimer Torwall wurde noch 1936 auch Roitzheimer Torwall genannt. Der Rüdesheimer Gutshof, 1217 erstmals urkundlich erfasst, entwickelte sich zu einem kleinen Dorf, das sich mit den Dörfern Disternich, Kessenich und Euskirchen zusammenschloss und 1302 durch den Landesherrn zur Stadt erhoben wurde.

Die Rüdesheimer zogen alsbald nach Fertigstellung der Stadtmauern nach und nach in die befestigte Stadt. Die Siedlung Rüdesheim fiel wüst. Die Rüdesheimer gaben aber auch innerhalb der Stadt ihren Zusammenschluss nicht auf. Sie bewohnten das Viertel um die heutige Kapellenstraße. Ihre grundherrliche Eigenkirche vor der Stadt, die St.-Georgs-Kirche, zerfiel mit den Jahren (1804 Auflösung der Pfarre; 1819 wurde das Gebäude abgebrochen). Sie hatten in der Kapellenstraße ein neues Gotteshaus, die Antoniuskapelle, errichtet.