Details zur Straße

Kirchplatz

Der stadtseits vor der Martinskirche gelegene Kirchplatz war bis zur Anlage des "Alten Marktes" erster Versammlungsplatz der Bürger, wenn die Herrenglocke von St. Martin läutete und zu den Herrengedingen einlud (danach auch Kirchweih-Festplatz, Kirmesplatz und Marktplatz). Im Laufe der Jahre war man im Rahmen der Stadtentwicklung bestrebt, die auf einer leichten Anhöhe stehende Martinskirche von störenden Anbauten freizumachen und den Kirchplatz für die anstehenden Veranstaltungen zu vergrößern. Das am Chor der Martinskirche gelegene Wohnhaus der Muttergottes-Vikarie war 1734 mit dem Pastoratsgebäude abgebrannt und wurde nicht mehr aufgebaut.

Der Abbruch des alten Pastorats ermöglichte 1879 die Öffnung und Verbindung des Kirchplatzes mit dem Kirchwall. Nach der Stadtseite wurde 1904 durch Abbruch des Rombeyschen Hauses ein freier Blick vom Rathaus zur Kirche geschaffen. Kirche und Rathaus, die Domizile der kirchlichen und weltlichen Repräsentanten, standen sich hier sinnvoll gegenüber, wie man es auch in anderen mittelalterlichen Städten finden kann. Der um die Martinskirche gelegene Friedhof war noch 1698 stadtseits von einem Zaun mit Hecke und seit 1848 von einer Mauer umgeben. Nach Anlage des außerhalb der Stadtmauer gelegenen Friedhofes an der Kölner Straße/Ecke Oststraße (ab 1834) wurde der Friedhof aufgegeben und nicht mehr belegt. Als auch der Friedhof an der Kölner Straße/Oststraße aufgegeben wurde (1888), verlegte man das Grab des dort beerdigten Dechanten Vogt an die Stadtmauer hinter die Martinskirche.

Bei der Neugestaltung des Platzes wurde 1972 auch das alte Pfarrheim (im Volksmund "die Kaffeemühle") abgerissen und durch ein modernes Gebäude ersetzt, das die Verbindung zur Annaturmstraße mit einem Fußgängerdurchlass aufrechterhält.