Details zur Straße

Kessenicher Straße

Die Straße führt zum und durch den Weiler Kessenich, der seit der Stadterhebung 1302 ununterbrochen zu Euskirchen gehört (siehe dort). Die Kessenicher Straße, die 1628 erstmals in den Urkunden aufgeführt wird, bildete mit der Vuven- und Kapellenstraße die direkte Verbindung vom Rüdesheimer zum Kessenicher Tor, seit altersher eine wichtige Durchgangspassage.

Am mittelalterlichen Stadtausgang befand sich das Kessenicher Tor, das als die stärkste Torburg der Stadt bezeichnet wird. Es wurde im März 1842 auf Abbruch verkauft. Vor diesem Stadttor - wie auch vor den beiden anderen Stadttoren - stand bis zur Franzosenzeit ein großes Hochkreuz. Die französischen Revolutionstruppen entfernten die Kreuze. Nach der französischen Besatzung wurden die Kreuze teilweise wieder aufgestellt, jedoch nicht mehr exakt an den alten Stellen. Bis 1927 stand ein solches Kreuz vor dem Hause Kessenicher Straße 57. Von hier wurde es auf die gegenüberliegende Straßenseite, Einmündung Mühlenstraße, verlegt, wo es als letztes dieser Art heute noch steht. Es wurde 1980 auf Initiative und mit Unterstützung der Herz-Jesu-Pfarre und einigen Bürgern vollständig erneuert.

1856 erhielt die Straße bis zum Stadttor zwei gepflasterte Straßenrinnen. Die Straße selbst wurde mit einer Kieseldecke versehen. 1872 wurde sie teilweise gepflastert und 1923 vom Alten Markt bis zum Kessenicher Torwall umgepflastert.

Am 20.06.1940 fielen in der Kessenicher Straße in Höhe des Hauses Nr. 79 die ersten Fliegerbomben. Bei diesem Angriff musste man auch den ersten Ziviltoten beklagen. Insgesamt wurden in der Zeit vom 20.6.1940 bis 23.2.1945 ca. 4630 Bomben auf Euskirchen abgeworfen, die 425 Todesopfer forderten. Im Rahmen der Stadtkernsanierung 1976 ff. wurde die Kessenicher Straße bis zur Baumstraße in die Fußgängerzone einbezogen und mit einem gemusterten Kleinpflasterbelag versehen.