Details zur Straße

Josef-Ruhr-Straße

Peter Josef Ruhr, geboren 19.01.1805 in Euskirchen, gestorben 25.08.1871, war vom 18.12.1850 bis 25.11.1870 Bürgermeister der Stadt Euskirchen. Er war der Sohn des Bierbrauers Kaspar Ruhr, der mit Franziska Blesen aus dem gleichnamigen Gasthause (später Hotel Joisten) verheiratet.

Er wird von seinen Zeitgenossen als "ein origineller, volkstümlicher Redner, als kluger Taktiker und getreuer Sachwalter der städtischen Interessen, namentlich auch gegenüber den höheren Instanzen" geschildert. Er war ein sehr volkstümlicher Bürgermeister. Während der Unruhen im März 1848 trat er entschlossen an die Spitze der Bürgerwehr, die in den kritischen Tagen für Ruhe und Ordnung in der Stadt sorgte. Er setzte sich für die Förderung von Industrie und Gewerbe ein.

Die Verbesserung des gesamten Schulwesens lag ihm ganz besonders am Herzen. In seine Amtszeit fiel z. B. 1851 die Gründung der höheren Bürgerschule für Jungen (Vorgängerschule des späteren Emil-Fischer-Gymnasiums), der Abendschule für die berufstätigen Jugendlichen ab 1852 sowie 1868 die Gründung der höheren Töchterschule, die allerdings 1882 wieder aufgelöst wurde. Die Krönung seines Schaffens darf man in seinen erfolgreichen Bemühungen sehen, die Stadt an das neue Eisenbahnnetz anzubinden. 1864 wurde die Eisenbahnstrecke Euskirchen-Düren in Betrieb genommen und das Bahnhofsgebäude fertiggestellt.
Es folgte 1867 die Eisenbahnlinie nach Kall. Auch die Gründung des Städt. Gaswerks 1865 geht auf seine Initiative zurück. Ein großes Ölbild von ihm mit der Stadtansicht als Hintergrund befindet sich im Stadtmuseum.

Die Benennung erfolgte durch Ratsbeschluss vom 01.08.1950.