Details zur Straße

Georgstraße

Die Straße wird im Verwaltungsbericht 1906 noch als "Dreckgasse" bezeichnet. Dieser Name geht auf die hier liegende Flur "An der Dreckgasse" zurück.

Der Name "Georgstraße" erinnert an die alte St.-Georg-Pfarre, der grundherrlichen Eigenkirche des Hofgutes Rüdesheim (1217), in der damaligen Zeit volkstümlich als "kleine Pfarre" bezeichnet, gegenüber der Pfarre St. Martin als der "großen Pfarre". Die Kirche verfiel, wurde seit Mitte 1725 nicht mehr benutzt, 1804 säkularisiert und 1819 zum Abbruch verkauft. Der Gottesdienst wurde in die hinter der Stadtmauer gelegene, mindestens seit 1427 bestehende Antoniuskapelle in der Kapellenstraße (siehe dort) verlegt.
In der Georgstraße/Ecke Kommerner Straße lag auch die 1939/40 wegen der Kasernenerweiterung abgebrochene "Maria-Hilf-Kapelle". Als Ersatz hierfür wurde in Erinnerung an die alte Georgspfarre eine kleine "St.-Georgs-Kapelle" in der Georgstraße errichtet. Diese Kapelle wurde 1944 durch Bombentreffer total zerstört. In der Kirche kamen 14 Anlieger, die hier Schutz gesucht hatten, ums Leben. 1988 wurde für diese Kapelle und die Bombenopfer an der gleichen Stelle ein schlichter Gedenkstein errichtet.

In Erinnerung an die alte St.-Georgs-Kirche ist auf Anregung des Euskirchener Militärseelsorgers Pater Arno die 1951 erbaute und nach grundlegender Überarbeitung 1988 wieder benutzbare Kapelle in der Freiherr-von-Gersdorff-Kaserne zur St.-Georgs-Kapelle geweiht worden. Unmittelbar hinter dem Bahnübergang, westlich der Straße, stand die 1910 um die Hälfte erweiterte Metall- und Sortierwarenfabrik Deutschbein (im Volksmund Nodemöllche=Nadelmühlchen genannt).

Nach dem Zweiten Weltkrieg siedelte sich hier die aus dem Sudetengebiet stammende Jola-Glashütte, als Nachfolgerin die Ingrid-Glashütte an, die jedoch 1985 ihre Produktion einstellen musste. Im Jahr 1995 wurde der gesamte Gebäudekomplex dann abgerissen. Mehrere Einkaufscentren fanden dort ihren Standort.

Noch vor dem Bahnübergang grenzt die Straße stadtseits an die 1985 fertiggestellte Grünanlage "Auelsburg" (siehe dort). 1988 konnte hier im Rahmen eines großen Spielfestes für Kinder und Jugendliche eine Spiel- und Parkanlage mit vielen Geräten eingeweiht werden.

Am 23.05.2017 beschloss der Rat der Stadt Euskirchen die von der Georgstraße in nordwestliche Richtung führende Sticherschließung ebenfalls in Georgstraße zu benennen.