Details zur Straße

Carmanstraße

Benannt nach Johann Wilhelm Carman, Pfarrer an St. Martin von 1770 bis 1821. In seiner Amtszeit wurde Euskirchen Französisch. Die großen Umwälzungen der kirchlichen Verhältnisse in der Franzosenzeit stellten ihn vor große Probleme. Die St.-Georg-Pfarre wurde aufgelöst und der Kirchensprengel der Pfarre St. Martin zugeschlagen. Der Pfarrer von St. Georg, Johann Josef Windeck, ging als Oberpfarrer nach Remagen. St. Martin war von da ab die einzige Pfarre in der Stadt. Sämtliche Kirchengüter und Klöster wurden enteignet, Kirchen und Kapellen abgerissen (Rüdesheim, Kessenich; siehe dort). Die Chroniken berichten, dass Pfarrer Carman in diesen schweren Jahren als guter Hirte seiner Pfarre vorstand.

Pfarrer Carman stimmte 1817 zusammen mit dem damaligen Bürgermeister Krauthausen und den Mitgliedern des Kirchenvorstandes Bollenrath und Schmitz dem Verkauf der Altarflügel vom Hauptaltar der Martinskirche an den Kölner Regierungsrat Baron von Haxthausen zu. Man hatte die alten Kunstobjekte für wertlos gehalten. Obwohl man sich später sehr um deren Rückerwerb bemühte, blieben die ehemaligen Altarflügel bis heute verschollen.

Bis 1911 hieß der Straßenzug von der Frauenberger Straße bis zur Bergerstraße "Weststraße". Zwischen 1907 und 1910 erhielt dieser Straßenteil erstmals eine 6 m breite makadamisierte Fahrbahn mit Bordsteinen und Pflasterrinnen. Die Bürgersteige wurden mit Grubenkies abgedeckt.

Die Benennung erfolgte durch Ratsbeschluss vom 31.05.1951.