Details zur Straße

Bischofstraße

Die Straße wurde ursprünglich als "Alte Judengasse" bezeichnet. Sie diente im ersten Jahrhundert nach der Stadtgründung den Juden zur ausschließlichen Ansiedlung. Später wurde sie als nächster Weg vom Rüdesheimer Tor zum Rathaus zu einer beliebten Geschäfts- und Wohnstraße. Sie wird urkundlich 1420 erstmals erwähnt. Hier stand auch ein öffentlicher Brunnen, der 1606 neu vermauert worden ist. Noch bis 1829 hieß die Straße Judengasse".

1829 wurde sie zu Ehren des Kölner Erzbischofs Ferdinand August Graf von Spiegel (1764-1835) in "Bischofstraße" umbenannt. Der Bischof hatte während einer Visitations- und Firmungsreise am 20./21. Juli 1829 im Hause des Notars Gereon Maus, Bischofstraße 28/30, gewohnt, weil das Pfarrhaus zu dieser Zeit baufällig war. Der Bischof hatte sich in den sog. "Kölner Wirren", dem Religionsstreit zwischen der Preußischen Regierung und der Kirche, als ein Mann des Ausgleichs gezeigt. Er war von der Euskirchener Bevölkerung mit großer Begeisterung begrüßt und später auch verabschiedet worden. Sein Nachfolger im Amt, Erzbischof Clemens August von Droste-Vischering, vertrat in dem Religionsstreit eine weniger konziliante Meinung. Das Ergebnis war seine Verhaftung durch die Preußische Regierung und seine Verbringung auf die Festung Minden. Dieser spektakuläre Machtakt der Preußischen Regierung löste im ganzen kath. Rheinland helle Empörung aus.

1788 wird die Bischofstraße als "völlig ausgebaut" erwähnt, was man allerdings nur unter den damaligen Maßstäben bewerten muss. Pflasterung auf Schotteruntergrund mit Abflussrinne; Kanalisation und Bürgersteige gab es damals noch nicht. Im Juli 1928 erhielt die Straße erstmals einen Asphaltbelag.