Details zur Straße

Am Kahlenturm

Die Straße erhielt ihren Namen nach dem gleichnamigen Turm der Stadtmauer. Richtiger heißt er Kallenturm (1543) wegen des früheren Stadtbachs (Mühlbach), der in einer Rinne hier durchfloss. Mit einer innen liegenden Mauertreppe, einem überkuppelten Erdgeschoss, runden Schusslöchern unter den Fenstern im Kaminraum ist der stadtseits abgeflachte Rundturm baugleich mit Befestigungen der Nordseite. Bei der Restaurierung sind die originalen Proportionen des Daches nicht eingehalten worden. Der Erhalt des Kahlenturms ist der preußischen Bezirksregierung zu verdanken, die im Ausgleich den Abriss des Annaturms 1879 genehmigt. Im Vorfeld lag bis 1899 das Bollwerk, eine große bis 20 m hohe Erdbastion für Geschütze aus dem Jahr 1538 Wasserrechtes entschädigt hatte.

Im Rahmen der Stadtkernsanierung 1974 ff. wurde die Stadtmauer am Kahlenturm freigelegt und in eine Grünanlage einbezogen. Der Kahlenturm erhielt 1992 endlich wieder ein schätzendes Dach. Der Turm wird von der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg, Euskirchen, genutzt.

1926 konnte in der Straße das Jugendheim der Herz-Jesu-Pfarre eingeweiht werden. Es wurde im letzten Kriege zerstört und 1955 nach Plänen des Architekten Philipp Hoffmann in neuem Stil wieder aufgebaut. Modernes Profil erhielt der Straßenzug durch den Bau der ehemaligen Reichsbank (später Commerzbank) und neuerdings durch das gegenüberliegende großzügige Geschäfts- und Miethaus an der Ecke zum Bollwerk.