Details zur Straße

Alter Markt

Der wahrscheinlich schon mit der Stadterhebung abgesteckte, quadratische Marktplatz (marte 1368) liegt auf der alten Grenze zwischen dem Euskirchen-Disternicher und Kessenicher Viertel und oberhalb der Ost-West-Achse der Stadt. Er entwickelte sich durch Rechtsprivilegien (1302 Stadtrecht, 1322 Marktrecht) zu einem Frucht-, Vieh-. Kram- und Wollmarkt. Der Platz wird durch eine bürgerlich-repräsentative Bebauung gefasst. Im 19./20. Jahrhundert war er der Mittelpunkt des öffentlichen Lebens mit Kirmessen, Festaufzügen und politischen wie kirchlichen Veranstaltungen. Zur Platzgestaltung gehörten früher ein Pranger (1625) bzw. Drillhäuschen und ein öffentlicher Brunnen (1606), der durch einen Pumpenpfeiler (1867) ersetzt wurde.

Im Rahmen der Stadtkernsanierung wurde der Alte Markt in die Fußgängerzone miteinbezogen und neu gestaltet. Seit 1984 weist der von dem Aachener Künstler Bonifatius Stirnberger geschaffene Stadtbrunnen mit den historischen Gewerken auf die lokale Wirtschaftsgeschichte hin.

Das alte Hotel Joisten, eines der ältesten (1797) und angesehensten Gasthäuser der Stadt, prägte nach mehreren Erweiterungen die Ecke Neustraße / Alter Markt. Es wurde 1973 abgerissen.

An der oberen Marktseite befand sich am Eingang zur Rathausstraße der Gasthof Stollenwerk, zuletzt "Zäppesche" genannt. Dieses alte Fachwerkhaus wurde 1961 abgebrochen, um die Rathausstraße (Däugäßchen) verkehrsgerecht zu erweitern. Einen Balken des Fachwerkbaus zierten sechs originelle, um 1910 modellierte Gipsköpfe. Sie symbolisierten Personen rund um das Euskirchener Marktleben. 

Das heute älteste Einzelhandelsgeschäft auf dem Alten Markt ist mit über 150-jähriger Tradition das Schuhhaus Bollig.