Details zur Straße

An der Klostermühle

Bezeichnung für eine Straße im Oberdorf. Der Name bezieht sich auf das daneben einst gelegene Augustinerkloster. Die Überreste des Klostergebäudes kann man noch heute erkennen; starke Bruchsteinmauern und gewölbte Keller stehen südlich des alten Kirchhofs, auf dem die 1867 abgerissene Pfarrkirche stand. Sie gehörten zum St.-Barbara-Kloster, das auf das 14. Jahrhundert zurückgeht. In diesem Zeitpunkt sollen Beginen von Kuchenheim nach Stotzheim gekommen sein, um dort anfangs Kranke zu pflegen und eine Schule zu unterhalten. In Urkunden von 1436 bis 1464 sind Schenkungen erwähnt, die fromme Bürger den Beginen im St.-Barbara-Kloster machten. Um sich unter kirchlichen Schutz zu stellen, entschieden die Beginen sich, die Regeln der Augustinerinnen anzunehmen. Am 16. Juli 1484 erkannte Erzbischof Hermann IV. von Köln ihre Gemeinschaft an. Ihre Zahl schwankte zwischen fünf und zehn. Im Visitationsbericht von 1687 ist von sieben Nonnen die Rede. Der gleiche Bericht schreibt, dass sie sechs Morgen Land besaßen, das sie „nach Bauernart“ bebauten. 1750 bauten die Augustinerinnen eine eigene Kapelle. Ein daraus stammender Schrein mit Reliquien der Heiligen Martin, Apollonia, Sebastian und Odilia befindet sich heute in der Pfarrkirche. 1802 wurde der Konvent aufgelöst. Zum Kloster gehörte auch eine Mühle. 

(vgl. dazu: Stotzheim erzählt, Bd. 1, Stotzheim 2006, S. 292/293)