Details zur Straße

Heinrich-Ruster-Straße

Die Straße wurde mit Ratsbeschluss vom 30.09.1997 nach ihm benannt.

Als erstes von insgesamt fünf Kindern wurde Heinrich Ruster am 14.10.1884 als Sohn des Lehrers Peter Ruster und seiner Ehefrau Maria Fischer geboren. Um 1890 verzog die Familie nach Bonn, da der Vater Konrektor einer Bonner Schule geworden war. Heinrich Ruster legte am 29.02.1904 am Königlichen Gymnasium (dem späteren Beethovengymnasium) sein Abitur ab. Er studierte zunächst Theologie, später Philosphie und Pädagogik an der Rheinischen Friedrich-Wilhelm-Universität. Er diente als Kriegsfreiwilliger im Ersten Weltkrieg und wandte sich am Kriegsende vom Studium ab und wurde Schriftsteller. Im Jahr 1925 übernahm er eine nebenamtliche Lehrtätigkeit als Dozent für Volksbildung, Leserpsychologie, Staatsbürgerkunde und Bevölkerungslehre an der staatlichen Bibliothekarschule, die von der Zentralstelle des Borromäusvereins Bonn getragen wurde. Nach der Machtübernahme Adolf Hitlers wurde der Bibliothekarschule die staatliche Anerkennung entzogen, der Lehrbetrieb mit dem Wintersemester 1933/34 eingestellt und Heinrich Ruster entlassen. Im Sommer 1937 wurde er zum ersten Mal wegen „staatsfeindlicher Äußerungen“ nach dem Heimtückegesetz zu vier Monaten Gefängnis verurteilt, da er seine Einschätzung über den „Führer“ öffentlich zu laut ausgesprochen hatte und denunziert worden war. Eine zweite Verhaftung und Hausdurchsuchung folgte 1940, dieses Mal für zehn Monate. Da Ruster weiterhin in deutlicher Opposition zum Regime stand überwies man ihn spätestens im Februar 1942 ins KZ Sachsenhausen. Dort kam er am 23.10.1942 ums Leben. Seine Urne, welche seine Ehefrau bei der Bonner Geheimen Staatspolizei abgeholt hatte, wurde auf dem Poppelsdorfer Friedhof beigesetzt.