Der Schlachthof

1903 wurde an der Erft der Städtische Schlachthof erbaut, in dem die 23 Euskirchener Metzger ihre Schlachtungen unter weitaus verbesserten Bedingungen vornehmen konnten. Der stattliche Bau samt Wasserturm in Form eines Burgenturmes mit seiner beeindruckenden Architektur ist eines der wesentlichen Denkmäler für die Zeit des Ausbaus der städtischen Infrastruktur in Zeiten einer rasch wachsenden Industriestadt.

Der Schlachthof war auf eine maximale Schlachtleistung von "24 Stück Großvieh, 66 Stück Kleinvieh und 65 Schweine" ausgelegt. Er ermöglichte erstmals "eine vollständige maschinelle Handhabung des Thieres”. Die Inneneinrichtung machte denn auch eher den Eindruck einer Fleischfabrik denn eines Handwerksbetriebs: Neben Ställen, Brühbottich, Enthaarungstischen, Wartebuchten für Schweine, Kaldaunenwäsche gab es eine eingleisige Hochbahn zum Transport der Tiere bzw. des Fleisches sowie Flaschenzüge, Laufkatzen, Patentschlachtspreizen, künstliche Beleuchtung und Transportgleise. Ein Eisgenerator konnte stündlich 125 kg "Krystalleis" erzeugen, mit dem das Fleisch hygienisch kühl gelagert werden konnte. Im Jahr 1989 wurde der Städtische Schlachthof privatisiert und der Schlachtbetrieb 2017 endgültig eingestellt.