Entstehungsgeschichte der Donatus-Mai-Kirmes

Entstanden ist die heutige Donatus-Mai-Kirmes bereits vor über 200 Jahren. Benannt nach dem Schutzpatron der St.-Martins-Kirche, dem hl. Donatus, ist aus dem erstmals im Jahre 1784 begangenen Donatusfest die heutige, überregional bekannte Kirmes entstanden.

Donatus gilt als Schutzpatron gegen Unwetter, Blitz und Feuersbrunst. Die Gebeine des römischen Märtyrers waren nach einer Überführung von den St.-Agnes-Katakomben in Rom am 29. Juni 1652 in der St.-Martins-Kirche zur Verehrung aufgebahrt. Als am Morgen des 30. Juni 1652 die Gebeine in feierlicher Prozession in die Jesuitenkirche nach Münstereifel begleitet werden sollten, brach ein furchtbares Gewitter los. Der Blitz schlug in die Kirche ein, und unter lautem Donnerschlag wurde der am Marienaltar zelebrierende Priester getroffen. Die Gewänder des Priesters sollen in Flammen gestanden haben. Nach einem Stoßgebet zum hl. Donatus war der von den Gläubigen bereits für tot gehaltene Priester so weit geheilt, dass er noch am gleichen Tag die Überführung der Gebeine des hl. Donatus nach Münstereifel begleiten konnte.

130 Jahre später, am 12. März 1782 schlug der Blitz erneut in die Martins-Kirche ein; dieses Mal stürzte der brennende Turmhelm auf die benachbarten Häuser, meist mit Stroh bedeckt, und löste einen schweren Stadtbrand aus. Die Euskirchener besannen sich auf das "Donatuswunder" im Jahre 1652 und baten den Dechanten von Münstereifel um eine Partikel aus den Gebeinen des hl. Donatus, weil man sich davon einen guten Schutz versprach. Im Jahr 1783 erhielt Pastor Carman schließlich die gewünschte Partikel, die heute noch im einem Requiliar in der Martins-Kirche aufbewahrt wird. Man beschloss nun seitens der Kirche und der Stadt, am Tag des hl. Donatus ein Fest zu begehen, welches von einer Kleinkirmes umrahmt war. Der Kurfürst und Kölner Generalvikariat erteilten am 13. Januar 1784 der Pfarrgemeinde St. Martin die Erlaubnis, das Fest des hl. Donatus alljährlich am zweiten Sonntag im Mai in feierlicher Form zu begehen. Aus diesem nunmehr begangenen Donatusfest entstand im Laufe der Jahre die Donatus-Mai-Kirmes.
Bis in die fünfziger Jahre war die Kirmeseröffnung immer mit der Donatusprozession am Sonntagmorgen verbunden. Diese Verbindung zwischen dem ursprünglichen Donatusfest und der heutigen Kirmes ist aufgegeben worden.

Die heutige, traditionsreiche Donatus-Mai-Kirmes ist eine der größten linksrheinischen Innenstadtkirmessen. Am zweiten Wochenende im Mai zieht sich von freitags bis montags ein 1,6 km langer Parcours durch die Euskirchener Innenstadt. Beginnend vom Alten Markt, über die Annaturmstraße, über den Annaturmplatz, die Grünstraße, den Grünplatz, die Bergerstraße und Carmanstraße verläuft er bis hin zum Charleviller Platz. Die Euskirchener Kirmes ist eine Mischung aus Krammarkt und Volksfest und verspricht immer eine abwechslungsreiche Vielfalt und Angebotspalette. So ist für jedes Alter etwas vertreten. Von zahlreichen Karussellen für Kinder, rasanten Fahrgeschäften, Geschicklichkeitsspielen, einem ausgewogenen Angebot im Imbiss und Getränkebereich, bis hin zum umfangreichen Sortiment der Händler.